
Dies mal sind wir nicht in einem Bus unterwegs, sondern die Guten in einem und die Anderen im anderen. Also 2 Mobile mit je einer kleinen Dosis Babies auf dem Weg nach Karslruhe, ein zweites Mal in den Hexenkessel des Orients.
Natürlich fährt ein vorausschauender und verantwortungsvoller Fahrer mit Verkehrsfunk, errechnet Nebenstrecken, um auf dem schnellsten Weg ans Ziel zu kommen. Ist auch alles schön und recht und der Spaß hört bei 13 Kilometer Stau vor Karlsruhe auf. Wir, die Guten, natürlich nicht doof und runter von der Autobahn den Stau umfahren. Natürlich waren wir nicht die einzigen intelligenten Fuzzis mit dem Gedanken und sind dann im Schritttempo neben der Autobahn über Land gezuckelt. Super, nee, war echt toll! Auf der Autobahn lief es wie die Hölle und wir schlichen dahin. Na egal, die Anderen waren eh viel später weg gekommen. Also blieb aber dennoch die Zeit für einen kleinen Abstecher in den Rockshop, da wollte ich schon immer mal hin. Instrumente und Zubehör in rauen Mengen, da bekommt jeder mit Musik Beschäfftigter Pipi in die Augen und will sofort sein Biwak aufbauen und nie mehr woanders sein.

Ein nachdenklichere, in laotischer Meditation versunkener Drummer tut gut, sehr gut, denn jede musikalische Äußerung, die früher wild und orgiastisch aus ihm raus brach fließt jetzt in güldenen, sehr sortierten Kanälen heraus. Mit einem beseeltem Ohm erklingt sein Set in neuen Sphären.

Na, seht ihr die Andacht in unseren Gesichtern? Noch völlig erschlagen von dem glockenklaren Sound der Drums. Und ein kleines bisschen Warten ist auch dabei. Wir warten ja sehr viel.

Dunkel wars das Drums schien helle... Wie immer nach dem Aufbau, alle Tage wieder. Ach was schreibe ich ein uninspiriertes Zeug in das Blog, habe ich gestern meine Spritzigkeit in ein oder zwei Zäpfle ertränkt?

Immer wieder wurschtelte der Techniker herum, ist ja auch sein Job zu verkabeln, zu verstöpseln und an Knöpfle zu drehen. Das ist halt so, da führt kein Weg dran vorbei, das ist halt der Job.

Ja schaut euch dieses Wunderwerk der Technik an, es glänzt so schön und funkelt durch den Raum! Aber wartet mal den Sound ab, der ist der Hammer, der hat das Ohm, der hat den Laotse mit Haut und Haaren gefressen...

Ja, auch schön, ne. Ein Bass, eine Bassanlage und noch ein Mensch dazu zum bedienen. Ja der Lichttechniker war noch nicht da und wird dieses Stillleben noch illuminieren.

Sound- und Lichtcheck erfolgreich, ab zu Essenscheck. Ab zum Thai und man war das herrlich. Unglaublich, diese feine Schärfe, diese fein abgestimmten Gewürze: Jedes Gericht ein Gedicht. Da haben wir schon andere Sachen erlebt und gekostet. Da wusste man in der Tat nicht, ist es jetzt Hund oder doch Katze oder vielleicht Spanplatte. Ich sach nur Friko mit Kartoffelsalat, ruf gleich mal den Christoph an, der kann da einiges berichten.

Das wichtigste Papier für den Abend, die Setliste. Klar spiele wir alles auswendig aber die Reihenfolge der Nummern ändert sich doch und bei ca 25 Stücken am Abend kann man ganz schnell mal den Überblick verlieren. Da hilft doch ein solcher Fahrplan enorm und ich will den auch nicht missen.

Und schwupps ab in den abendlichen Wahnsinn der Offbeatmusik. Eine Bühne mit 2 Etagen ist auch für uns nicht alltäglich und es können ganz neue Wege beschritten werden. Mal oben, mal unten, mal Pause machen – nein Pause gibt es nicht, gibt es wirklich nicht. Wir geben alles und erst recht unser letztes Hemd.

Knopf in Pose und seinem Element. Gitarrensolo mit anschließendem Feuerwerk ...

Nicht mehr auf der Bühne. Das ist nicht trainiert, das ist improvisiert. Wir können uns leider noch nicht den Dee leisten, kommt bestimmt noch... Na, da könnter mal sehen, wie der Laden rockt. Eine nette überschaubare Menge an Menschen, die genüsslich zum Offbeat hotten. Falsches Wort, muss heißen skanken!
Sehr beeindruckend ein Luftposaunenpärchen, die alle Solos mit karikierten Zugebewegungen der Posaune untermalten – großartig! Auch haben die Beiden sich besonders in den interaktiven Mitsing-Teilen hervor getan und neue Lieder intoniert und das auch richtig gut. War schön!
War eh schön in Karlsruhe, sehr schön. Doppelt gefüllt, leider aber doch nicht richtig voll.
Es scheint so, das Karlsruhe ein nicht leichter Kandidat zum knacken ist. Wir werden dran bleiben und alles geben.

Begegnung mit einem Geist beim Abbau. Kommt öfters vor und manchmal sind das auch zwei Geister.

Gezeichnete, glückliche Gesichter aus dem Jenseits. Was sind das für fremde Wesen, mit Augenringen, die für jede Werbung zu diesem Thema herhalten können. Sei es drum, für deren Retusche zu werben oder aber sie noch zu verstärken – wir brauchen das nicht.
Das Strohfeuer verpuffte ganz schnell auf der Rückfahrt. Mit dem Entern der Autobahn schliefen die Mitfahrer ein wie nix nur der Fahrer behielt ein Auge auf der Fahrbahn. Ist auch besser so. Rainer wollte eigentlich noch was arbeiten, doch seine bleiernen Augenlieder hatten mehr Zug nach unten und schlossen sich sehr schnell. Erst verdrehten sich seine Augen, dann Rollladen runter und zum Schluß die Entspannung in den Händen und der Stapel Papier segelte zu Boden. Ja da konnte ich als wacher Fahrer auch die Beleuchtung im Innern abschalten.
Wir sind in Freiburg wieder angekommen und auch am Ende dieses Eintrages. Wir freuen uns auf unsere kleinen Ausflüge nach NRW und unter uns: wir haben ja schon gestern in Aachen gespielt... Schreibe auch schon am Blog.
Niko
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen