Donnerstag, 31. Juli 2008

Kerber’s Strausi, Staufen – 18.7.2008

Ei jei jei, sind ja ganz schön viele Tage durchs Land gewandert , ehe wir wieder auf der Bühne standen. Aber es gibt ja so kleine Talsohlen und diese unsere Konzertpausen kann man auch kreativ nutzen. So, wie wir es immer tun! Ja, wir haben neue Songs geschrieben und sie auch in Staufen in der Kerber Strausi mit euch getestet: Es klappt! Wir haben uns sehr auf Staufen gefreut, ein bisschen um das Wetter gebibbert und dann einen unglaublichen Abend mit Sonnenuntergang erlebt. Es war geil!

Knopf hat seine Rücken-beanspruchende Alukiste ausgemustert und sich ein Rack bauen lassen und da ist es auch. Wir wollen es mal ordentlich feiern und euch hier und jetzt die Vorzüge erläutern. Knopf braucht es nur hinstellen, Haube ab, Stromkabel rein, Kabel zum Verstärker rein, An-Knopf an und schon kann es losgehen. Ich finde es super zumal es bedeutend leichter ist, aber trotzdem seinen Zweck erfüllt. Auf den Deckel kann Knopf seinen Verstärker stellen und hört sich so besser. Naja, das mit dem Hören ist bei Knopf so eine Sache, ich zumindest habe bei ihm eine schleichende Schwerhörigkeit ausgemacht, denn er wird von Konzert zu Konzert lauter... Ich versteh das eh alles nicht, habe ja Jazz stukkatiert...

Sieht er nicht glücklich aus, sieht man sofort, der Kerl hat sich was gegönnt. Wir gönnen uns gerne mal ein Barbeque, eine Massage, vielleicht ei Essen, mal ins Kino odere auch den ganzen Tag im bett bleiben... wenn man nicht krank ist... Es gibt so viele Ideen, aber auf ein Rack komme ich nicht. Klar, ich bin ja Saxophonist und habe keinen Schimmer von Technik... ja Blastechnik kenn ich aber sonst...

Der ist noch nicht ganz da. Ärgert sich immer noch über seine verregneten Urlaubstage am Bodensee. Hätte mal lieber einen Boottrip gebucht, da ist man auf dem Wasser und trocken und nicht Uboot-mäßig mit dem Zelt unterwegs. Allerdings ist es dringend zu empfehlen, Luftmatratzen der alten Schule als Grundausstattung mit zu nehmen, denn diese sorgen für den richtigen Auftrieb. Da ist Wumms dahinter, diese hightech Dinger mit selbst aufpusten klingen gut, aber treiben nicht. Zurück zu den Luftmatratzen aus vergangenen Sardinien, Spanien oder Frankreich Urlauben; es war doch so, morgens war nur noch die Hälfte der Luft drin, man wollte sie über Tag reparieren, hat es dann aber vergessen und irgendwann war auch der Urlaub vorbei. Die Luftmatratze kam in den Keller zu den anderen Modellen und das Jahr zog vorüber. Dann wurde für den nächsten Urlaub gepackt und man war sich sicher: Die Luftmatratze hält die Luft, es war die andere mit dem Streifenmuster... Die erste Nacht und dann am Morgen war nur noch die Hälfte der Luft drin... kennt ihr die Geschichten? Ich habe jedes Jahr erlebt und immer hat die Luftmatratze von meinem kleinen Bruder die Luft gehalten... Campen – das ist ein Erlebnis!

Ich war immer Campen, mit meinen Eltern und meinen Geschwistern lecker nach Frankreich und vor allem Spanien – ich finds im Zelt dufte.... Schaut mal, wie schön blau die Plane ist! Ja, das ist unser Blue Babies Mannschaftszelt. Nee, mal im Ernst: Camping ist doch sehr kommunikativ. Da lernt man Leute kennen aus Gott weiß woher und immer ist es nett. Der bietet einem ne Wurst an, der hat `nen Wein und irgend einer hat immer ein paar Spiele dabei.

Nach nem Kilo lecker Wurstsalat war dann auch schon Zeit für ein bisschen Ska und wir dachten mal ganz frech: Jetzt aber in die Vollen und den Conzelmann auf den Bass geschickt. Macht mehr Eindruck und es waren ja auch ein paar Leute auf dem Gelände. Was heißt denn hier ein paar Leute? Es war voll. Keine weiteren Fragen Euer Ehren.

Genau! Hast Du noch Fragen? Die Aussicht auf dem Bass ist einfach der Hammer und die Luft ist dünn, verstanden warum ich druf bin.

Ein kleiner Ausflug über das Gelände und dank Funk ist das auch im Bereich des Möglichen und sogar erwünscht. Mal ganz unter uns: Der Kontakt ist so direkter, wir können Menschen durch unkontroliertes Wippen auf Biertischen in Panik versetzen. Krampfende Klauen umschließen Gläser exorbischer Getränke, denn es könnt ja was verschüttet werden wenn Knopf vom Tisch springt. Hab ein bisschen Mut und mal gleich zu beten auf, sonst siehste immer auf die gleiche Tapete drauf.

Yeah, yeah, yeah! Rainer hat seinen ersten Salto rückwärts gestanden – leider aber die Bühne nicht. Das Ganze hat keiner mitbekommen, nur die kaputte Bühne protestierte still in die Nacht.
Angeblich ist Rainers Anzug bei seinem Stunt in Mitleidenschaft gezogen worden – ein Loch im Gesäß – aber ich habe nichts gesehen. Es wird langsam Zeit, das ein anerkannter Anzugproduzent eine Ladung strapazierfähige Modelle in unseren Größen liefert. Wir nehmen alles was schwarz mit Streifen ist. Auch Mützen aus gefärbten Streifenhörnchen.

Die Begeisterung steht in seinem Gesicht: Ein Salto ist nicht gerade einfach.
Oder ist das der Schmerz, hervorgerufen durch den massigen Splitter in seinem Hintern?
Oder hört Rainer den stillen Protest der Bühne?
Ich sachs mal in der beliebten Halfmannschen Dirkete: Ihr könnt mich ma.

Genau, jetzt noch mit Charm: Hau ab, ich tanz mich gerade frei und finde zu meinem versteckten Ich. Es sucht Ruhe und diese tantrische, aber trotzdem sehr flotte Tanzkombi hilft mir durch die Nacht zu kommen. Besonders auf kaputten Bühnen wo durch die Ritzen der Gestank von Verwesung aus 40000 Jahren Fang nach oben steigt. 40000 Noten, die unter allen Bühnen dieser Welt verrotten machen mir zu schaffen und lassen mich nicht schlafen, also lasst mich endlich meinen tantrischen Tanz beenden, bevor ich mit verwese.

Jaaaaaaaaaaaa, manchen macht das nix, die ertragen jegliche Gerüche, egal wie penetrant sie sind. Manche reiten daraufhin nach Mexico und suchen ihr Heil in Kakteen. Hab auch von welchen gehört, die campen und ihr Schnitzel unter den Sattel legen um es auf dem Weg weich zu reiten.
Kann auch mal sein, dass das Pferd dann Corsa heißt und rot sieht.

Ist doch voll und der Beweis für die Kraft meines Tanzes. Wenn ihr euch jetzt das Bild lang genug anschaut, versteht ihr die Tanzkombi und seht die Urkraft aus den Köpfen der Leute strömen.


Nein, das war zu kurz, DU hast es noch nicht verstanden. Bitte gehe fünf Tagebücher zurück, schaue Dir keine Bilder an sondern lese nur.


Nein, war auch noch zu kurz. Jetzt gehst DU erstmal in die Küche und machst Dir mal einen Jogitee.


Ok, ich will ja jetzt nicht auf Guru machen, aber ich habe den inneren Clown gesehen und zudem noch mit einer Nacktschnecke ein philosophisches Gespräch über den Ursprung ihres Urschleims geführt.

Nachdem mich das Blogufo wieder ausgespuckt hat, ihr an einigen Weisheiten teilhaben durftet, gratuliere ich euch jetzt zu eurem Erfolg:
IHR HABT DIESEN SCHWACHSINN EINES BLUMENKOHLS ZU ENDE GELESEN!
Ihr habt euch das goldene Laub des Farns verdient und könnt diese Seite verlassen.
Vorher möchte ich aber noch ganz, ganz, ganz, ganz herzlich dem Christoph danken für den Besitz einer Digicam und insbesondere seinem schnellen Auslöse-Finger. Er hat die ganzen Bilder geschossen und Momente mit dem Midas-Touch auf Silizium gebannt (War ja ne Digicam).
Also mahnet Jut und mit einem beseelten, erleuchteten Gruß verabschiede ich mich aus Puna,
Niko

PS: Nach dem morgendlichen Meditieren und dem tantrischen Tanzen melde ich mich mit den heißen Neuigkeiten von Viersen zurück.
Diesmal legen wir den Schwerpunkt auf Knopfs Suche nach Nightlife in Süchteln.

Samstag, 12. Juli 2008

Malteserkeller, Aachen – 28.6.2008

Ganz klar erstmal lecker ausgeschlafen nach Langerwehe, dann ein äußerst delikates Frühstück bei Knopf Freunden und dann ab in die Stadt Öchern, da ein paar Kollegen den örtlichen Musikdealer kontakten mussten. Einem fehlte ein Kabel, der andere hat sein Snarefell zerlegt, wieder einer brauchte Saiten und ich bin halt ma mit.
In den Laden rein, dann ein entfernter Verwandter Gollums outete sich als Freiburger, der doch in der Tat zusammen mit Martin die Keppler-Schul-Bank gedrückt hat. War sehr lustig. Der hat uns auch gesteckt: Wer in Öchern spielen will muss im Malterserkeller gespielt haben.
Vom Musi-Dealer ab zum Anzugdealer, denn ich hatte ja meinen zerschossen und das Wrack auch gleich dem Langerwehe-Entsorgungsdienst übergeben. Der hat ja die Feinstäube der letzten 5 Jahre gespeichert und ist hoch toxisch – den Anzug meine ich.

Wieder zurück in der Kommandozentrale hat Knopf sich der ersten Gitarre Aachens angenommen, sie gepflegt, mit neunen Saiten versorgt. Den Mädels hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Und die alte Dame hat sich mit einem tollem Sound bedankt.

Wir hatten uns schon in Freiburg vorgenommen, Aachens Strassen durch ein paar Off-Beats unsicher zu machen. Am Morgen hatten wir allerdings eher keine Hoffnung, denn der Himmel war voller Wolken und es nieselte ganz grusig. So ein typisches Niederrhein-Wetter: Grau, nieselig und man möchte am liebsten erstmal einen Meter Alt trinken.
Doch Petrus hatte gute Laune und Wolli den Wolkengott nach Warschau geschickt. Gut so! Und so sind wir dann mit dem Bandmobil in die Innenstadt gedüst und haben mal die wichtigsten Dinge aus dem Bus genommen.

Jepp, auch ein Kontrabass ist nicht unwichtig – er kann, wenn es kein Karussell gibt, dieses ersetzen und vielen kleinen Menschen eine Freude bereiten. Muss nur noch einer das Dings ziehen, dann ist es perfekt.

Der Platz wurde von unserem Locationscout erkoren und für besonders geeignet erklärt. Und der Scout ist ein Fuchs – die kennt jeden Kniff und jeden Trick!
Schlagzeug hat der Rowdie aufgestellt, da Mitch von einer heftigen Erkältungs-Attacke heimgesucht wurde. Erinnert ihr euch noch an den Tramper Klitsch, der hats angeschleppt und in den Bus geblasen – der doofe Strassen-Hobo! Den nehmen wir auf keinen Fall mehr mit, auch wenn wir ein Herz für Bums jeglicher Art haben.
Ich entschuldige die vielen Vertipper, aber meine Frau fährt so schnell, das meine Finger recht oft über die Tastatur geschleudert werden und ich ganz einfach die Kontrolle aus der Hand gebe.

Auch auf der Strasse wird Sound gecheckt. Diesmal hatten wir aber eine Ein-Frau-Vorband dabei, um die Massen zum kochen zu bringen und um die Spendebereitschaft des Laufpublikums zu intensivieren.

Strassenauftritt vorbei, die eingenommene Kohle einem netten Kaffee gespendet und da sind wir auch schon bei Alex im Malteserkeller. Ja, ich habe mich mit dem Eindruck total verschätzt. Kann ja mal passieren, sollte aber nicht. Wir brauchen ganz dringend diese junge Praktikantin. Da kommen einem doch mal andere Gedanken und wir können uns wichtigeren Dingen zuwenden... können mal wieder kreativ sein.

Was für ein Laden ist das denn? Echt cool, völlig verwinkelt, die Bühne nach oben hin begrenzt und für die berühmten Babiessprünge verschiedener Mitglieder nicht geeignet. Es sei denn, man hat an den Bauhelm gedacht oder mag das Springen nicht. Knopf und ich haben uns sichertheitshalber mal eine kleine Meditation bezüglich des Springens gegeben, denn wir beide hatten keine Lust auf eine kleine Wohngemeinschaft im Aachener Center for Health Care.
Ja, wir wussten – es wird laut. Aber da kann uns auch keiner helfen. Egal welcher Vorsatz – wir sind laut und werden laut und wollen laut. Wer leise will, kann ja Kollegen DeBurgh buchen, der ist nur mit seiner Gitarre unterwegs und kann auch akustisch inner Ecke.

Da geht’s runter in den Kultkeller – der ist von 1959 ca und Albert Mangelsdorf war als Hebamme zugegen. Also ein Keller mit Tradition. Das war auch in einigen Artikeln aus dem vergangenen Jahrtausend zu lesen: Man sollte immer Gummistiefel im Malteserkeller tragen, da er oft unter Wasser steht. Vielleicht wäre ein Tauchanzug eine noch bessere Wahl. Ich habe nur gesagt: Wenn da irgendwo ein winziges Tröpfchen Wasser zu sehen ist bin ich draußen. Hei, ich habe doch gerade erst einen Anzug gekauft.

Aufbauen müssen mir alle, immer schaffe und immer is ebbes anders als man denkt. Zum Beispiel die Bühne...

Gott sei dank ist der Backstageraum mal nicht wieder die Wirkstätte Hanniballs. Wer jetzt gar keine Ahnung hat, bitte lest Aachen – Wild Rover und auch Heilsbronn. Es gibt Orte –die möchte man nicht kennen, es sei denn man steht auf Keller oder ist Locationscout, oder kommt aus Österreich und heißt irgendwas mit F....
Das tolle an diesem Raum waren die wunderbaren Artikel über den Malteserkeller, was da nicht alles los war... super... Wir haben auch das zerstörte Snarefell da gelassen, schön verziert...

Oh Mann, jetzt holpert es wieder beim schreiben. Wir kommen gerade zurück aus Karlsruhe und durften beim einzigen Deutschland Konzert von Cassandra Wilson beiwohnen. Ja, die kennt ihr nicht gell? Die macht auch kein Ska.
Aber zurück zum Bild – das ist die Bar. Knopf mit ner Cola an der Bar. Hab ich schon gesagt, dass der Laden sehr verwinkelt ist?

Unser Konzert ist schon vorbei, war der Hammer. 90 Minuten durchgespielt und ein verdammtes Feuerwerk gezündet. Mit Ska haben wir die Leute in den Sonntag gelassen. Das SkaWort zum Sonntag. Aachen brauch noch mehr von den Babies und mit besonders viel Glück kommen wir im Herbst wieder und dann steigt ein neues Feuerwerk.
Ihr seht Alex – den Techniker und eine Granate von einem Typ. Er legt sehr coole Ska Platten der ersten Welle auf und drückt zwischen durch immer mal ein paar heiße Töne aus der
Trompete.

Das hat mich irgendwie angemacht und schwups war das blaue Teil ausgepackt und der Halfi mitten Mann dabei. Thias lies sich auch nicht lumpen und hat die Tracks mit seinem Bass versüßt. Das Ganze war dann allerdings nicht im Sinne der anderen Kollegen. Die wollten nach Hause und ein Ohr in die Matratze hängen. Ein Track jagte den nächsten und schwups haben Thias und ich kollektive Banddresche bezogen. Aber das gehört auch mal dazu, wenn es läuft und zudem noch Spaß macht und vielleicht auch noch zur allgemeinen Belustigung beiträgt nehmen wir gerne den schwarzen Peter an uns.
Gott sei Dank haben wir eine Band, die nicht nachtragend ist und immer nur das Gute in jedem nach sieht.
In diesem Sinne verabschiede ich mich auf der Höhe von Rastatt, wünsche euch einen schönen Abend und freue mich auf den Kerber Strausi Gig am kommenden Freitag.
Niko

Langerwehe rockt!, Langerwehe – 27.6.2008

Sind schon wieder ein paar Wochen durchs Land gezogen und das Blog wollte doch nicht so recht aus meinen Fingern fließen. Ja – es kann schon sein, dass ich des bloggens müde bin. Immer muss man kreativ sein, tolle Geschichten erfinden, die Auftritte noch Wochen später reflektieren können und ganz locker die kleinen Anekdötchen aus dem Arbeitsspeicher abrufen. Das ist ne Menge Holz, die auf meinen Schultern lastet.
Ich suche jetzt eine knackige junge Praktikantin, die meinen Job übernimmt und dazu noch eine Meditation für meine Augen ist. Hab sie noch nicht gefunden, die Stelle ist also noch offen und jede von sich überzeugte kinderlose Studentin kann sich bei mir melden. Bin absolut diskret!

Ja, der Bus rollt schon gen Langerwehe, die Landesgrenze (BaWü) schon überquert und so langsam meldet sich doch der Magen und verlangt nach Futter. Suchen wir uns doch eine gepflegte amerikanische Küche und essen mal was und zwar flott!!!

Auch keine schlechte Wahl, wobei ich dann doch in Amerika geblieben bin und den dortigen Brötchen-Kunstwerken meine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Whuap sachse da?! Ich versteh nix und mit sonne Sätze holse Dir auch keine kinderlose junge Studentin. Mensch du Aff, schreib man richtig: Einfach und flott zu lesen. Wird auch man Zeit, dass im Blog-Büro umstrukturiert wird. Es fehlt ganz einfach mehr Whueiblichkeit!

Das ist nicht Mitch – ist ein Tramper mit Namen Klitsch. Hatte noch keine Möglichkeit zur Rasur gefunden und war hundemüde. Geschnarcht hat er aber nicht, wäre auch nicht lang im Bus geblieben, denn wie anderen hatten echt besseres zu tun als den Geräuschen unrasierter Tramper zu lauschen.

Ich sollte ja eigentlich bloggen – hatte Wolfenweiler noch nicht gemacht... aber das Interview mit Nico McBrain – Kult-Drummer von Iron Maiden – hat mich glatt an das Heft gefesselt. Ja klar, der Tramper war Schuld, hat er doch dieses Heftle in den Bus geschmuggelt. Aber nicht genug, er hatte noch ein Heftle dabei und da musste ich doch in der Tat mal meine Nase in das Interview mit Herwig Mitteregger rein hängen. Naja, Nico ist halt einfach cooler.

Da sind wir auch schon am Ort des Geschenes. Tote werden geweckt und Vergessene tauchen wieder auf. ...Modriger Gestank von vierzigtausend Jahren Fang hängt tief und schwer in diesem Land.... Habe gerade bei Fanta 4 geklaut und mich in der Fornika wiedergefunden.
Natürlich war es nicht so schlimm und es sind tatsächlich Gesichter aufgetaucht: Der unglaubliche Dude aus Koblenz. Da geht einem doch glatt das Herz auf, diesen Freund wieder zu treffen!
Ja, Rainer hat auch wieder seinen Hobbykeller dabei –wir sammeln jetzt übrigens für Rainer, damit wir ihm ein portablen und absolut fachmännischen Werkplatz zusammenstellen können.

Das ist die dort in der Regio angesagte Band Blue Beat und die gibt es sage und schreibe noch mal 10 Jahre länger als die Babies. 25 Jahre ist echt ne Sache, da gibt es einfach ganz wenig Bands, die es so lange ausgehalten haben. Dort oben ist die Luft dünn, vielleicht ist das der Grund warum die druff sind.

Ganz gut besucht für ein erstes Festival in Langerwehe. Ich muss ja dazu sagen, als wir gegen 21 Uhr in Langerwehe einfuhren waren alle Bordsteine hochgeklappt und wir haben keine Menschenseele gesehen. Es sah aus wie ein verlassenes Dorf, das auf die Braunkohlebagger wartet und schon lang den letzten Atemzug gemacht hat.
Aber an der Kulturhalle – ein Gewächs der 70’er – waren die Massen.
Die Kulturhalle war eh der Hammer. Ein riesen Ding das heute nur noch für Karneval (so nennt man die 5. Jahreszeit dort oben) und für den Schützenverein benutzt wird. Früher waren alle auf der Bühne... der James und der Last, Rex und der Gildo... und weiter so.
Jetzt hat Svenson die Fäden in die Hand genommen und will Langerwehe wieder mit Rockmusik begeistern. Was er da auf die Beine gestellt hat war super: Dufte Anlage, Bühne und Licht, der Besuch hätte und muss beim nächsten Mal auf jeden Fall massiv verdoppelt werden.

Stimmung war super...

Stimmung wurde immer besser...
Und da waren wir auch schon an der Reihe und dann mal ab auf die Bühne.
Ging super los... bis zum 2. Stück. Der Halfmann sprang hoch in einem spagatartigen Sprung, es kracht im Schritt und die Hose war offen. Ja, ab dem Augenblick spielte ich den ganzen Auftritt mit offener Hose. War auf der einen Seite gar nicht schlecht, denn unten rum wurde sehr gut belüftet. Meinem Kopf gefiel es aber gar nicht, denn der sagte mir die ganze Zeit: Die Leute sehen deine offene Hose... Dem entsprechend war auch meine Show auf der Bühne: Reduziert auf das Wesentliche. Aber es war mal wieder so ein Abend mit unglaublichen Szenen:
Beim 4. Stück krachte es in der Decke und eine komplette Lampe fiel herunter. Skins enterten die Bühne und mussten den Menschen durch Grunzlaute mitteilen: Ick bin aus Berlin... ja und dann... dann sind wir weiter gefahren...
Das war dann auch irgendwann gut und die verbliebene Menge pogte doch recht hart durch den Raum. Der Boden wurde immer rutschiger und die kahlen Menschen rutschten mit ihren nackten Oberkörpern über den Boden. Sah von der Bühne wie Schlammcatchen aus. Sehr nett.
Jetzt aber ernst: Es war sehr geil in Langerwehe und ich von meiner Seite wünsche dem Svenson starke Nerven und bleib an der Sache dran! Das braucht Zeit aber die Menschen von Langerwehe lechzen danach.

Noch ein kleiner Nachtimbis?
666 – der Chefkoch: steckte den Finger rein und rief: Isch hab hinten noch warmet! Braucht dat nisch zu essen.
Chefkoch geht mit uns dann auch auf Tour, wenn wir dann mal so berühmt sind. Sein Trikot ist sein Ticket in die große Welt – warum hat das eigentlich keiner fotografiert?
Wir haben dann eher Chefkochs Frikobrötchen als Nachtimbis verwertet und er macht echt dolle Frikos. Kommt ihr mal nach Langerwehe, dann lasst euch von Chefkoch 666 mal ein paar ordentliche Frikobrötchen machen!
Das letzte Bier getrunken, den Bus beladen, dann mal ab zu unserer Nachtunterkunft. Denn nach der Nacht steht der Malteserkeller auf der Liste der zu beschallenden Orte. Erst aber muss die Aachener Innenstadt dran glauben.
Bis später aus der Innenstadt,
Niko