Donnerstag, 12. März 2009

VAG, Freiburg – 13.2.2009


Der Erlebniswagen oder auch das Erlebnis wagen?
Mit uns sicher das Letztere.
Jetzt wo ich hier sitze und diese Zeilen in den Rechner hacke wackelt es immer noch. Seid ihr Strassenbahnmitfahrer? Nicht, dann kennt ihr auch nicht dieses Gefühl, dieses Gefühl von Seegang, vom Hoch und Runter, Horizont sehen und dann den Tiefpunkt der Kotztüte. Das Jing und Jang der Mobilität.
Ihr kennt Strassenbahnmitfahren, dann stellt euch nun vor, ihr müsst auch noch dabei im stehen Musik machen, hampelt rum, werdet durch die Schwerkraft vor und zurück geschoben... da ist es doch irgendwann klar, dass der Gleichgewichtssinn ne weiße Fahne schwenkt, das Time out Zeichen gibt und mal still stehen will!
So wir aus meinen Ohren ne weiße Fahne rauswedelt, denn immer noch dringt der Barry in den Gehörgang ein.

Das ist der Wagen, toll ne. So in Gold gehalten und einfach einladend. Uns hat er eingeladen und ca 2 Stunden später wieder ausgespuckt. Durchgerüttelt und voller Demut für alles Stehende.
Ja ich dramatisier jetzt völlig über, man kann es auch schon hysterisch nennen und ein Arzt wäre auch nicht verkehrt. Der kann mir helfen, mich wieder auf die gerade Bahn rücken... Ich geb es ja gern zu: mein Gleichgewichtssinn ist ein marodes Bauteil in der Maschine Halfmann. Hab ich schon Anno dazumal in Bankog gemerkt. Aber das ist ne andere Geschichte und die hat hier keinen Platz...

Ja genau, die Babies im Erlebniswagen! Mitfahren – aber nur mit gültigem Billet, wie mein Eidgenosse aus der Schwiz sagt. Einsteigen, entwerten und DANN kommt erst der Spaß. Wobei Spaß kommt erst recht, wenn nicht entwertet wurde und ne Kontrolle den Wagen entert. Gell Rainer, besonders wenn die Kleinkindkarten nicht gelöst wurden!

Auch der alte Waldkircher konnte es nicht glauben: Die Babies auf dem Wagen! Gell, das ist mal ein fettes Banner, sollte man direkt ablösen und übers Bett auf den Spiegel kleben, den Spiegel will eh keiner mehr sehen... oder?
Nix kapiert – ich auch nicht. Fragt meine Finger, die tippen so ein Zeug... tztztztztztztz...

Das ist ein stehendes Bild! Jetzt stellt euch das mal in Bewegung vor... Anfahren, abbremsen, anfahren, langsam abbremsen... Aber hei, interessiert das jemand? Nein. Nur einen sensiblen Saxophonisten, dessen Gleichgewichtssinn auf Sand gebaut ist... Drück mal HALT, ich wohn hier glaub ich und steig jetzt aus.

Dieser Wagen ist voll! Geht’s zum Spiel vom SC? Mit den Babies? Da sollte man mitfahren. Ich will hier mal erwähnen, dass der Wagen innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war. Ich sehe aber auch zwei leere Sitze. Würd sagen: die haben den Wagen verpasst. Kommt noch ne Bahn, die aber sicher nicht so spaßig ist wie diese zu sehende.

Ahugahagahuga.
Was macht dieser Vogel im Hintergrund eigentlich? Hat der nen gültigen Fahrschein oder etwa die Regiokarte seiner Großmutter? Schmeißt den raus... das ist doch der Typ aus Stuttgart mit den weißen Schuhen!

Ahhhhh, das Tier aus Jamaica! Endlich mal ohne Ketten. Ja der Mitch hatte es auch schwer, mit so einem reduzierten Set den Beat zu liefern ist ganz ganz hohe Kunst! Lacht nur, ihr Jazzer aber spielt mal in ner fahrenden Bahn euren Parker! Mehr sag ich nicht. War ja auch mal Jazzer, bin jetzt Gugger!

Jaha, sogar im Wagen darf getanzt werden. Klar, wussten wir schon lang, aber wer traut sich das und auf was kann man tanzen? Muss ich hoffentlich nicht beantworten. Doch?! Dann bist du hier falsch. Bei uns wird getanzt ohne zu fragen und ich kann auch keine Erklärung abgeben, obwohl ich sogar bis Silber einen Tanzkurs besucht habe.

In ner normalen Straßenbahn gibt’s ja kein Wc und eigentlich werden auch keine Getränke konsumiert, doch im Wagen darf man trinken und muss dann auch mal was in die Ecke stellen, daher gabs hier ne Pinkelpause. Alle durften die Betriebstoilette der VAG besuchen und dort auch ein Souvenir hinterlassen. Aber mal unter Bahnkenner: der Wagen sieht doch top chick aus oder?

So, und wer jetzt noch der Meinung ist, in der Bahn wird nicht auf Tischen getanzt, den lehrt jawohl Knopf das Fürchten. Dancing on the Bench. Oh Bench, da fühl ich mich angesprochen... in Berlin hat der Benchstore auch ein Kellergeschoss, lieber Rainer.
Kenner der Babiesshow wissen um welchen Song es geht, der hat eigentlich was mit Saxopohon zu tun. Fragt mich bitte nicht, was da immer falsch läuft, in der Beziehung hab ich die Band bis heute nicht verstanden... scheint Kleinkunst zu sein. Hab ich zwar auch schon gemacht aber hinter den Humor bin ich bis heute nicht gestiegen. Bin ja eh der Humorbremser...

Die waren auf jeden Fall total aus dem Bähnchen und haben immer Knopf geschrien. Lag wohl an den komischen Flaschen, die sie in den Händen halten. Da sieht man auch, das Pinkelpausen von elementarer Wichtigkeit sind in einer Tour du Bahn. Auch die Erlebniswagwagenbesuch er müssen mal austreten.
Alles in allem war es mal wieder der Hammer in der Bahn zu dudeln und noch durch die Stadt zu fahren. Diese Fragezeichen in den Gesichtern auf der Stadtbahnbrücke oder am Bertoldbrunnen werde ich mein Leben nicht vergessen!
Geil.
Und es wollten immer welche zusteigen, da sie dachten, es ist die normale Bahn, hatten aber kein Ticket. Wehe der Kontrolleur kommt!
Und ich kenn den!
Bis morgen, da kommt neues Zeug aus dem Gasthaus Muck und das wird nicht ohne sein!
Niko
PS: Barry dudelt noch immer und meine Ohren haben aufgegeben. Nicht dass ihr ein falsches Bild von mir bekommt: Ich liebe den Typ! Und bloggen ist der Hammer auf den Groove.
Jetzt ist aber gut, sonst steigt mir der Rainer aufs Dach wegen der ganzen belanglosen Scheiße, die ich hier immer verzapfe.

CMT – Messe, Stuttgart – 23.1.2009

Was solln das bitte heißen – CMT?
Ja und ich kann es euch sagen!
Nehmen wir mal an, ihr wollt in Urlaub fahren und mal was ganz abgedrehtes machen, dann fahrt ihr nach Stuttgart auf die CMT, da werdet ihr fündig. Denn das ist die internationale Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik. Und was ham wir da gemacht?
Im neusten Wohnmobil eine Woche lang gewohnt, an jedem Stand die Häppchen weg gefressen und die Leute ordentlich aus den Campig-Klapp-Regie-Ich-Bin-Hier-Der-Boss-Stühlen geblasen. Ha!
Aber jetzt von vorne.
Es ist ja schon ne Unverschämtheit, dass der Herr Blogger du Chef erst Monate nach dem eigentlichen Happening ein paar Bilder sichtet und nach erhellenden Wörten zu eben diesen bildlichen Zeugnissen in seinem leeren Hirn sucht. War nicht einfach, was zu finden. Ist ein Bruchkommando eingedrungen hat den kompletten Wortschatz des Herrn Halfmann einfach eingesackt.
Nee, ganz ehrlich: Ich bin in Arbeit versunken und mich hat keiner raus geholt. Ein Moor, da hat der Fuzzi von Quarks & Co noch nichts gehört, sonst wär er auch weg!

Ich hab doch glatt ein artfremdes Foto eingeschmuggelt. Ich war im Studio mit einer Babiesfremden Band und hab meine neuen Stücke aufgenommen. Ich hab davor natürlich eben jene Stücke geschrieben, also den Freiburg Beethoven gemacht und 24 Stunden Bollen, Striche, Balken und Fähnchen in 5 Linien gekritzelt. Aber den Beethoven habe ich überwunden und kann mich wieder Höherem, also dem bloggen, widmen.

Und da sind wir auch schon: Willkommen 2009 – unser 2009!
Und zack geht’s auch schon auf Tour, Nikos lustige Flusstour! Immer im Fluss bleiben und nur zum Pipi machen an Land gehen. Der Spezialist empfiehlt der unerfahrenen Landratte: Tüten, ordentliche und vor allem dichte Tüten. Und hier wird erlebt.

Bitte seht diesen begeisterten Teilnehmer der letzten Reise: Der Rhein bei Mainz – entschlackende Flusswasserkur für überfutterte Weihnachtsesser. Übrigens war der K. aus Fr. eine selten erlebte Stimmungskanone auf unserer Reise zum Glück. Ja, der Herr K. hatte an den letzten Tagen der Flussreise leider nicht mehr so ganz am Geschehen teilnehmen können, da ihn erhöhte Temperatur außer Gefecht setzte.
(Hier der Beweis lieber Knopf! Hinfaht und Augen zu – wo ist der Löwe in Dir? Anm. des Verf.)

Unsere Mission war es ja am Stand des SWR eine Radio-Show zu spielen, die auch direkt live in den Äther ging. Nein, kein Fernsehen sondern Radio. Hab mich schon so auf ne Glotze gefreut...

Eine Live-Sendung von der Messe mit lustigen Gästen in gediegener Gaderobe. Der Herr links hat auf der Herfahrt nach eigenen Angaben einen Dachs überfahren, nem Förster den Hut geklaut und ist zu guter letzt einem sturztrunkenen Bayer in die Arme gelaufen, der ihm Schläge androhte, wenn er nicht sofort die Kleider mit dem Bayer tauscht. Was will man machen – Life is too hard!

Jetzt noch mal das Ganze von vorne. Akkordeon und Kontrabass und wenn ihr ganz genau hinschaut, dann sind es dich alte Bekannte in neuen Kleidern. Kleider machen Leute.
Ach und da fällt mir doch was zu Kleider machen Leute ein... ich steh so im Publikum rum, in meinem Zwirn, in meinen Schuhn und auf einmal stapft ein Schwabe auf mich ein und beschwert sich über meine Schuhe. Meine Schuhe sind geil, das ist ne Marke, die sieht man nicht oft und ich mag die echt. Der ledert los, mockiert, mackiert, schwadroniert und ich schau nur, spitze meine Ohren, da ich des Schwäbischen nun nicht so mächtig bin und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Nun gut, ich gebe ja zu, dass meine Schuhe nicht schwarz waren und sich extrem stark gegen das von mir getragene Beinkleid gewehrt haben. Alles war schwarz mit feinen Streifen nur nicht die Schuhe und er immer wieder: Aber die Schuhe gehen nicht, man trägt keine weißen Schuhe. Gut, ich gebe ja zu, diese Schuhe passen eher auf ein Segelboot zu legerer Montur als zu solch einem auftragenden Zwirn. Aber mal ehrlich, wir sind im 21 Jahrhundert und da kann man auch mal was wagen, gerade in diesen Tagen! Er immer weiter: weiße Schuh, des macht ma net! Und irgendwann schau ich seine Schuhe an: Klar, die waren schwarz aber die sahen so aus, als kämen die gerade vom melken aus dem Stall! Und er: ha, auf der Alb isch halt au kalt. Tschüß und gute Heimfahrt – Stand 112.2. bietet übrigens Melkerferien in Schlapaletten an. Mit Tennissocken-Garantie!

Also das war in ner anderen Pause. Wir hatten schon ein bisschen Pause und ein anonymer Bandkollege hat mir dieses Bild fürs Blog geschickt, mit dem Hinweis: Machs rein, Holzkopf.
Alla gut.

Der ist nicht anonym geblieben, will uns hier seinen Traum kund tun: Einmal mit diesem Feuerstuhl von Duisburg nach Dortmund ohne einmal zu bremsen. Dann düs mal los und drive em hard!

Wir haben aber auch Romantiker in der Band, die gerne bei Sonnenuntergang ein Schlückchen warmen Gebräus zu sich nehmen und den Blick genießen. Man kann fast annehmen, man befindet sich auf dem Piz Palü oder wie auch immer dieser Berg vom James Bond heisst.

Ja, wir hatten noch nen zweiten Auftritt auf der Messe und zwar am Haupteingang auf der Showbühne. Fette Bühne gutes Material und fitte Techniker. Der Raum dagegen die Schneehölle vom Palü: Nur Glas und das hat gescheppert, reflektiert, geschallt, gemacht und getan, wie der liebe Gott am ersten Tag... Aber hier noch die Ruhe vor dem Sturm, Mikros noch in sicherer Verwahrung neben der Bühne – aber Vorsicht: die Babies sind schnell, laut und respektlos.

Der erhebende Blick vom Piz Palü auf die Bühne. Eine Beach-Chillout-Area läd zum verweilen ein und man möchte ein Bier zischen und Offbeat Musik aus Jamaica hören.
Könnt ihr haben, da bitte:

Der Rhythmus steht schon und die anderen sind auch nicht mehr weit. Dies nennt man die Jamaica Maschine direkt aus der Hölle!

Nee, die anderen kommen doch nicht, sind am Strand abgestürzt. Der hat ja auch weiße Schuh!!! Und dann nen Fruchtsalat – aber Vitamine sind auch nicht unwichtig! Gerade bei erhöhter Temperatur hilft ein gutes Kilo Wassermelone ungemein. Fall aber nicht hinten über!

Mal ein Blick in die campende Menge – herrlich, mal sehen, wie lang die bleiben. Noch wurd das Tier nicht an die Jamaica Maschine gelassen. Wurd beruhigt mit nem Sack Bananen.

Aha, ich kann nix sehen, da stehen so zwei Typen vor der Linse – sind schon welche geflüchtet? Wenn ja, dann konnten das nur Schwaben gewesen sein, die zum melken mussten, da ihre Kuhe sie via Pager anpiepsten. Na denn mal ab in den Stall, das Dreibein unter geklemmt und immer schön das weiße Gold aus der Mutter Natur locken.

Weils so schön war aufm Piz Palü und der CTM noch mal diese Romantik. 2009 sollte auch bei den Babies mehr auf Romantik gesetzt werden...
Kommt dieser gewichtige Hauch Romantik in diesem Blog etwa von Barry White, den ich hier gerade hörer?! Well, the Ladies know... remember the oldschool...
War sehr schön auf der Messe trotz erhöhtem Krankenstand unter uns. Der hartnäckige Grippevirus hatte einige fest im Griff und er war nicht so leicht abzuschütteln. Aber wir sind übern Berg!

Noch ein Bier zischen und den Jamaica-Devil die Kehle runter spülen und so langsam an den Heimweg denken. Der geht ja noch ne Weile... Der Herr in Rot war auch der Grund warum wir einen Tag die Messe in Angst und Schrecken versetzt haben. Er hat uns eingeladen.
Danke SWR!!!

Bus beladen, alle auf ihren Plätzen und auf der Autobahn gen Freiburg. Plötzlich ein Lichtblitz und dann saß auf der Bank der Obi Wan Kenobi. Hat gesagt er brauch ein bisschen Ruhe und würd gerne bei uns ein Auge zudrücken. Diese ganzen Kriege im Weltall wären ihm zu anstrengend und er will auch mal Urlaub. Dann drück mal schön ein Auge zu!
Ich will jetzt auch den Knopf mal lobend erwähnen: der war fit wie ein Turnschuh und hat die ganze Rückfahrt geredet und geredet, das war quasi auf der Fahrerbank der reinste Kaffeeklatsch. Ich hab mir den iPod auf die Ohren geknallt und ein bisschen Barry White gehört und romantisiert.
Also haltet die Ohren steif und die Augen offen, denn es kommen jetzt noch ein paar ganz heiße Blogs, also wenn ihr das nächste einfach überspringt.
Beste Grüße
Niko White
... trainiere meine Stimme, aber komm doch nicht so weit runter. Soll ich mehr essen?

PS: Behandelt irgend jemand ne Barry White Overdose? Und wie?