In den Laden rein, dann ein entfernter Verwandter Gollums outete sich als Freiburger, der doch in der Tat zusammen mit Martin die Keppler-Schul-Bank gedrückt hat. War sehr lustig. Der hat uns auch gesteckt: Wer in Öchern spielen will muss im Malterserkeller gespielt haben.
Vom Musi-Dealer ab zum Anzugdealer, denn ich hatte ja meinen zerschossen und das Wrack auch gleich dem Langerwehe-Entsorgungsdienst übergeben. Der hat ja die Feinstäube der letzten 5 Jahre gespeichert und ist hoch toxisch – den Anzug meine ich.

Wieder zurück in der Kommandozentrale hat Knopf sich der ersten Gitarre Aachens angenommen, sie gepflegt, mit neunen Saiten versorgt. Den Mädels hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Und die alte Dame hat sich mit einem tollem Sound bedankt.

Wir hatten uns schon in Freiburg vorgenommen, Aachens Strassen durch ein paar Off-Beats unsicher zu machen. Am Morgen hatten wir allerdings eher keine Hoffnung, denn der Himmel war voller Wolken und es nieselte ganz grusig. So ein typisches Niederrhein-Wetter: Grau, nieselig und man möchte am liebsten erstmal einen Meter Alt trinken.
Doch Petrus hatte gute Laune und Wolli den Wolkengott nach Warschau geschickt. Gut so! Und so sind wir dann mit dem Bandmobil in die Innenstadt gedüst und haben mal die wichtigsten Dinge aus dem Bus genommen.

Jepp, auch ein Kontrabass ist nicht unwichtig – er kann, wenn es kein Karussell gibt, dieses ersetzen und vielen kleinen Menschen eine Freude bereiten. Muss nur noch einer das Dings ziehen, dann ist es perfekt.

Der Platz wurde von unserem Locationscout erkoren und für besonders geeignet erklärt. Und der Scout ist ein Fuchs – die kennt jeden Kniff und jeden Trick!
Schlagzeug hat der Rowdie aufgestellt, da Mitch von einer heftigen Erkältungs-Attacke heimgesucht wurde. Erinnert ihr euch noch an den Tramper Klitsch, der hats angeschleppt und in den Bus geblasen – der doofe Strassen-Hobo! Den nehmen wir auf keinen Fall mehr mit, auch wenn wir ein Herz für Bums jeglicher Art haben.
Ich entschuldige die vielen Vertipper, aber meine Frau fährt so schnell, das meine Finger recht oft über die Tastatur geschleudert werden und ich ganz einfach die Kontrolle aus der Hand gebe.

Auch auf der Strasse wird Sound gecheckt. Diesmal hatten wir aber eine Ein-Frau-Vorband dabei, um die Massen zum kochen zu bringen und um die Spendebereitschaft des Laufpublikums zu intensivieren.

Strassenauftritt vorbei, die eingenommene Kohle einem netten Kaffee gespendet und da sind wir auch schon bei Alex im Malteserkeller. Ja, ich habe mich mit dem Eindruck total verschätzt. Kann ja mal passieren, sollte aber nicht. Wir brauchen ganz dringend diese junge Praktikantin. Da kommen einem doch mal andere Gedanken und wir können uns wichtigeren Dingen zuwenden... können mal wieder kreativ sein.

Was für ein Laden ist das denn? Echt cool, völlig verwinkelt, die Bühne nach oben hin begrenzt und für die berühmten Babiessprünge verschiedener Mitglieder nicht geeignet. Es sei denn, man hat an den Bauhelm gedacht oder mag das Springen nicht. Knopf und ich haben uns sichertheitshalber mal eine kleine Meditation bezüglich des Springens gegeben, denn wir beide hatten keine Lust auf eine kleine Wohngemeinschaft im Aachener Center for Health Care.
Ja, wir wussten – es wird laut. Aber da kann uns auch keiner helfen. Egal welcher Vorsatz – wir sind laut und werden laut und wollen laut. Wer leise will, kann ja Kollegen DeBurgh buchen, der ist nur mit seiner Gitarre unterwegs und kann auch akustisch inner Ecke.

Da geht’s runter in den Kultkeller – der ist von 1959 ca und Albert Mangelsdorf war als Hebamme zugegen. Also ein Keller mit Tradition. Das war auch in einigen Artikeln aus dem vergangenen Jahrtausend zu lesen: Man sollte immer Gummistiefel im Malteserkeller tragen, da er oft unter Wasser steht. Vielleicht wäre ein Tauchanzug eine noch bessere Wahl. Ich habe nur gesagt: Wenn da irgendwo ein winziges Tröpfchen Wasser zu sehen ist bin ich draußen. Hei, ich habe doch gerade erst einen Anzug gekauft.

Aufbauen müssen mir alle, immer schaffe und immer is ebbes anders als man denkt. Zum Beispiel die Bühne...

Gott sei dank ist der Backstageraum mal nicht wieder die Wirkstätte Hanniballs. Wer jetzt gar keine Ahnung hat, bitte lest Aachen – Wild Rover und auch Heilsbronn. Es gibt Orte –die möchte man nicht kennen, es sei denn man steht auf Keller oder ist Locationscout, oder kommt aus Österreich und heißt irgendwas mit F....
Das tolle an diesem Raum waren die wunderbaren Artikel über den Malteserkeller, was da nicht alles los war... super... Wir haben auch das zerstörte Snarefell da gelassen, schön verziert...

Oh Mann, jetzt holpert es wieder beim schreiben. Wir kommen gerade zurück aus Karlsruhe und durften beim einzigen Deutschland Konzert von Cassandra Wilson beiwohnen. Ja, die kennt ihr nicht gell? Die macht auch kein Ska.
Aber zurück zum Bild – das ist die Bar. Knopf mit ner Cola an der Bar. Hab ich schon gesagt, dass der Laden sehr verwinkelt ist?

Unser Konzert ist schon vorbei, war der Hammer. 90 Minuten durchgespielt und ein verdammtes Feuerwerk gezündet. Mit Ska haben wir die Leute in den Sonntag gelassen. Das SkaWort zum Sonntag. Aachen brauch noch mehr von den Babies und mit besonders viel Glück kommen wir im Herbst wieder und dann steigt ein neues Feuerwerk.
Ihr seht Alex – den Techniker und eine Granate von einem Typ. Er legt sehr coole Ska Platten der ersten Welle auf und drückt zwischen durch immer mal ein paar heiße Töne aus der
Trompete.

Das hat mich irgendwie angemacht und schwups war das blaue Teil ausgepackt und der Halfi mitten Mann dabei. Thias lies sich auch nicht lumpen und hat die Tracks mit seinem Bass versüßt. Das Ganze war dann allerdings nicht im Sinne der anderen Kollegen. Die wollten nach Hause und ein Ohr in die Matratze hängen. Ein Track jagte den nächsten und schwups haben Thias und ich kollektive Banddresche bezogen. Aber das gehört auch mal dazu, wenn es läuft und zudem noch Spaß macht und vielleicht auch noch zur allgemeinen Belustigung beiträgt nehmen wir gerne den schwarzen Peter an uns.
Gott sei Dank haben wir eine Band, die nicht nachtragend ist und immer nur das Gute in jedem nach sieht.
In diesem Sinne verabschiede ich mich auf der Höhe von Rastatt, wünsche euch einen schönen Abend und freue mich auf den Kerber Strausi Gig am kommenden Freitag.
Niko
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