Freitag, 10. Juli 2009

Zelt Musik Festival – Freiburg, 30.6.2009

Ich muss ja schon aus ganz freien Stücken hier kund tun: der Schwarzwald ist geil! Ja genau! Nicht das es dort ein sehr geiles Festival gibt, nein die Temperaturen sind auch sehr angenehm, die Landschaft ist hervorragend und im Winter kann man auch noch boarden. Will man mehr? Nein! Ich war heute auch seit langem mal wieder mit dem Fahrrad in den Bergen, meinen Körper entspannen und mich ein bisschen fordern bevor ich mich dieser Postille widme. Und das war gut, jetzt schwabbeln meine Muskeln entspannt umeinander, die Finger fliegen locker über die Tasten und Gedanken sind eh keine in meinem Kopf. Zudem hab ich wieder das Gefühl vom ZMF Konzert in den Knochen: diese Nässe, diese Hitze und die Kraftlosigkeit – geil!
Dieses Konzert war schon unser Highlight, auf das wir Monate, dann Wochen und schließlich Tage hingefiebert haben. Wir haben extra Proben eingeschoben, Knopf ist am Konzerttag schon um 4 Uhr aus dem Bett gefallen – er war nervös! Dachte um diese unsägliche Uhrzeit an Dinge, die auf der Bühne am Abend ablaufen sollen, ob sie klappen, was er alles braucht und und und. Ein Gefühl wie vor der Fahrprüfung oder der Hochzeit oder der Scheidung oder des Einkaufs in nem Mongolischen Supermarkt in Mitten den Tundra und nur unterwegs mit nem Rentierschlitten.
Andere wieder nahmen alles sehr locker und gaben die Kinder bei einem namhaften weltweiten Dienstleister auf. Oder nahmen die Dienste in Anspruch und wurden logistisch auf das Festivalgelände verschickt. Das ist echt mal Verschickt. Ja Verschickt sagen heute die Kids wenn etwas dufte ist. Der Dienstleister ist ja auch günstiger als ein Taxi. Probier ich auch mal aus, wenn ich nach Berlin will: hol mir online eine Plakette, lass mich abholen und abliefern.Die Kuppel. Die Schwärze. Das Ankommen. Die Gewitterwarnung. ZMF!
Erste Ansage nach dem Abholen der Ausweise: kommt sofort ins Zelt, Code Rot, ich mach alles dicht! Wir rein und wollten sofort wieder raus – diese unsägliche Temperatur unter der roten Folie! Sauna pur, mit Scharf und Dampf. Raus!

Raus in unseren Nightliner. Tja das ist ein ganz platzsparendes Model, aber sitzt man erstmal drin, hat man ein Gefühl der Weite und verläuft sich. Ihr habt natürlich keine Ahnung, wieso ich beim Anblick eines schlecht gepflegten Corsas auf Nightliner komme: Ihr müsst das Kleingedruckte lesen, hinten auf den Schildern!Und hier noch für unsere Freunde mit Gestellen auf der Nase oder Plättchen auf der Linse. Da habt ihr mal nen Autopark der Musiker und ihr seht: keiner schwert aus und hat ein Mobil, das unseren Status repräsentiert. Gut, es macht sich auch nicht, mit dem Zweitwagen aus Stuttgart vorzufahren. Dieses Festival ist ja eher ein Alternatives und zu dick wollen wir auch nicht auf die Kacke hauen. Wie sieht das denn aus, die Bioladenväter mit dicken Autos, dann heißt es erst recht: unsere Message ist Fuck! Ja wo kommt das denn her? Dann flitzt mal schnell zum ersten Krefeld-Blog und ich verrate noch: es gibt Aufzeichnungen. Sollten wir auch wieder ins Programm nehmen: das beliebte Podcast!So sieht ein Festivalzelt um 16:32 aus. Leer. Aber schön. Und so viel Platz.Code Red vorbei, Soundcheck der lieben Kollegen Busters vorbei und wir durften und mussten ran. Mitchel beim Stellen und probieren, die Techniker beim verkablen und verstromen. Ja man braucht ne Menge Strom für son Zelt... also ich war mal beim Stromausfall in sonem Zelt und da hört man auf einmal nix mehr, gar nichts, müdes Arschrunzeln.
Immer noch der Kollege Mitchel an der Batteria und am Strom. Knopf in Lauerstellung und eigentlich war es dann ganz schnell erledigt, der Soundcheck. Ist er ja eh immer aber wenn man mit Profis arbeitet geht’s doppelt schnell.Gemütlich wars bei Karim auf jeden Fall und er hat ne unglaubliche Art, einem das Wohnzimmer Backstage auf zu bauen. Danke, es war ganz grosse Extraklasse bei Dir und wir verneigen uns in tiefer Demut, wir waren sehr sehr gerne bei Dir und haben Deine Betreuung genossen!Oder seid ihr anderer Meinung? Dann lest nicht mehr weiter, weil alles weitere euch unsäglich langweilt, ihr Schlafattacken bekommt und Schlussendlich auf die Tastatur knallt und mit doofern r-, e- w-, h-Abdrücken im Gesicht wieder aufschreckt.Zwischendurch durfte/musste Thias ein Interview geben. Erst waren alle dabei, aber nach und nach dünnte sich die Riege aus. Einer musste zur Kasse, ich die Merch-Mädels einweisen, wieder einer sein Hemd bügleln, einer mit dem Hund raus und und und... Thias war alleine mit Vanessa und die hatte auch noch ihren Zettel mit den vorbereiteten Fragen verloren. Das konnte ja was geben, ich hab es zumindest noch nicht on air gehört.Muss ich noch was dazu schreiben? Immer so ca 30 Minuten vor dem Gig oder wenn das Set steht schleicht einer mit dem Mobilteil um die Jamaicamaschine und ich bekomm dann wieder neue Bilder. Es ist jetzt bei uns Sport geworden, diesen Herren beim Ablichten zu erwischen und das landet dann gnadenlos hier! Aber ich gebe ja auch zu ein erbarmungsloser Zensor der Bilderflut zu sein. Nennt mich ab heute nur noch Zensor!Eine handvoll Babies wabert durch den Raum und ich glaub auf der Bühne stehen gerade die Busters und erhöhen noch die Temperatur unter der Folie. Ich sag euch mal was: ein Gewächshaus in Almeria war gegen dieses Zelt ein Iglu!Sieht das nicht lecker aus? Erstmal wollte ich was aus der Ferne, denn son Zelt hat auch Wege und Weiten. Das sieht doch einfach gut aus. Und in diesem Zug danke ich von ganzem Herzen dem Janos Ruf für alle Live Bilder! Er schrieb mir direkt nach dem Konzert: eigentlich bin ich kein Ska Fan aber es hat ihm sehr gefallen. Tja, wir machen ja auch nicht nur Ska... auf jeden Fall tausend Dank für die Bilder, die beleben endlich mal wieder die Blogreihe, denn in letzter Zeit konnte ich keine Live Bilder auftreiben und damit euer Auge umschmeicheln.Sieht man das es heiß ist? Es war heiß, es war verdammt heiß, der Anzug war nach der ersten Nummer nass! Und jetzt mal was zu euch da draussen: Ihr wart der Hammer, was für ein Aufschrei bei unserer alten Schote Mama don’t allow, jeder wurde frenetisch begrüßt und beim ersten Schritt ins Bühnenlicht spürte jeder von uns sofort: ihr wollt ne verdammt riesige Party feiern und wir auch! Ha, egal wie heiß es unter der roten Folie von Freiburg auch war. Ja dieser Herr, was hat der doch fürn Tag durchgemacht? Morgens um vier raus, den ganzen Tag unter Strom und dann in seinem Solo packt er die Zahnbürste aus und putzt sich zum ersten Mal am Tag die Zähne während die Finger weiter solieren. Und Eingeweihte wissen bescheid: er ist auf seinem ganz persönlichen Hendrix Trip und spielt alle Solos nur noch mit dem Stiftzahn.
Hammer der Kerl und ich finds auch mal positiv, das auch Gitarristen die Zähne zur Tonerzeugung entdecken... ich mein, ich benutz meine seit Jahren, ja Jahrzehnten... und es sind auch bald nicht mehr viele...Ich glaube das war das erste Stück, denn meine Haare sind noch so schön... und der Anzug ist trocken... die Kollegen der Busters meinten nur: ihr seid doch nicht mehr ganz dicht mit den Anzügen, das meint ihr doch nicht ernst. Aber wir meinen es immer ernst.Senor Rainer, der Tangomaster aus der Kajo und heute Abend auf dem ZMF. I love this pic, these coloures, unglaublich und Applaus für Janos!!!Was eine heiße Sause ihr doch vor der Bühne zelebriert habt, wir sind euch unendlich dankbar, ihr habt uns auf der heissesten Welle die ich je erlebt habe durch das Zelt und durch den Abend getragen. Ihr habt eure Hemden bis auf den letzten Quadratzentimeter durchnässt und durch euch hatten wir einen riesigen Abend. Danke, danke und noch mal danke! In dem Saum meines Sakkos stand das Wasser, soviel nur kurz zu unserem Einsatz, angestachelt und immer weiter in den Orbit katapultiert durch die Vibes im Zelt. Ach war das schön!
Nach kurzem Umbau die Meister des Skas – die Busters. Und ich muss ehrlich sagen, ich war erstaunt, wie wenig Wasser in deren Klamotten nach der Show stand. Aber nichts desto Trotz geile Jungs und absolut dufte Musik, es war riesig mit euch!Ja auch ich möchte in 20 Jahren beim erneuten Durchlesen dieses famosen kruden Blogs wieder an die Busters erinnert werden. Durch Bilder, wieder die unglaublichen Geschichten des Perkussionisten hervor holen und erneut drüber lachen und vor allem möchte ich euch mal wieder treffen auf den Bühnen dieser Welt.Wieder in der Menge baden und bei Mikey Mouse in die Luft sprigen, noch mehr Wasser in den Anzug lassen (das klingt jetzt aber arg scheiße – ich hab nicht auf der Bühne gepisst, geschweige denn in meinen Anzug!) und mit meinen Ellebogen zu euren Off-Beats rudern.Der Ausblick in die Chill Out Zone. Und man sieht ganz deutlich: die Busters sind auf der Bühne, denn vorher waren alle Plätze besiedelt.
Danke ZMF, danke Karim und Franziska, danke Tobias für die Betreuung, danke Dieter für die Einladung, danke Patrik am Pult – Du wirst sicher noch von uns mehr hören und wir sind Dir ewig dankbar für die „wie sie auch immer heißen“ geilen Kopressoren für die Vocals (you know what i mean...) und natürlich:
DANKE ALLEM IM ZELT – ALSO EUCH, DEM PUBLIKUM FÜR DIESE UNGLAUBLICHE SKA NACHT.
Ich höre immer noch den Beat neben dran und die Büffel auf dem Mundenhof werden sicher anderen Mozzarella produzieren, denn nichts ist wie es war. Na welches Buch fängt so an? Und die Stimme...
Und vor allem danke ich euch geilen (alten) Säcken der Band – es war mir eine unglaubliche Freude mit euch auf der Bühne zu hotten, mit euch die Zeit zu verbringen und ihr seid schlicht die Größten. Danke für diesen Tag!
Der Zensor hat jetzt Ruh,
Niko

PS: Danke auch an Coco, vor allem Hage, das meine Beweglichkeit wieder durch einen Ersatzsender hergestellt wurde – durch euch! Und den Lebensmietvertrag habe ich gerade unterzeichnet, ihr macht das Geschäft eures Lebens!
Alle Live Bilder von Janos Ruf.

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