
Die Bloghaube ist aufgesetzt und das Laptop auf dem Schoß, Zeit also für das Monsterblog, Zeit die alten Zeiten Revue passieren zu lassen und sich aus dem Geplänkel im Bus auszuklinken.
Und wisst ihr was – es war geil. Wir saßen wieder in unserem Horrortransit von Pirmasens, doch diesmal lief er einwandfrei, zog durch und brachte uns trotz Pause sicher und vor allem pünktlich ans Ziel.

Und da sind wir schon in Heidenheim an der Bühne, die für uns ne Welt bedeutet. Also das Auto pakieren und mal die Lage checken.

Das sieht doch gut aus. Klar, da war auch ne Tanzschule am Start und zeigte lockere Moves. Doch das Blatt wendete sich schnell.

Wir sind am Soundchecken. Interessiert das jemand in Heidenheim? Nein. Mich ja auch nicht.

Bin mal lieber durch die Gassen geschlendert und hab mir das Fest zu Gemüte geführt. Eine Ansammlung von Cocktailständen der Baumarktliga, lecker rustikal mit Autoreifen dekoriert und neben dran Strassenmusiker völlig im Klezmer und der Panflöte vertieft, begeleitet von nem ordentlichen Four on the Floor Bum Bum. Da schieb ich mir doch noch nen Döner in die Ohren.

Unser Klassenstreber: schon fertig und ab jetzt auch mit Stöpseln in den Ohren – ich bekomm Angst und nasse Ohren!
Vor uns waren die leckeren Waltons auf der Bühne und haben mit ordentlichem Rock’n Roll den Boden bereitet für uns verrückte Off-Beat Affen.

Und das wars auch schon mit dem Off-Beat in Heidenheim. Wer genau hinschaut sieht den Merchstand eröffnet und somit das Konzert beendet. Es war frenetisch, begeisterte Anhänger chilligen Klappstuhlhockens kamen aus dem Stoff und haben ordentlich abgehottet. Ja Heidenheim hat den Off-Beat zelebriert und uns durch die Nacht geschickt, auf ner perfekten Welle der Sympathie. Danke, ganz große Moves auf dem Platz und ich sprech jetzt nicht von den Szenen, die sich vor Knopf abgespielt haben. Ich sach nur Manager pass auf, denn wo Deine Finger waren wars schon sumpfig.

Ja der alte Klappstuhl – die Bäääänd mit nem aussagekräftigen Motto. Nicht Alles in Ska, nein Saufen ist unser Hobby und das was ich gesehen habe lässt mich zweifeln, sah eher nach Beruf aus. Aber wir wünschen euch viel Spaß beim Hosenkonzert und grüßt den Drummer der Hosen von uns. Auch ne geile Band!

Wir beide hätten auch gerne nen Klappstuhl. Wo is Klappstuhl?

So unser Hotel. Garni, haben die ein ch vergessen. Ich war dieses Mal der Erste beim Frühstück, obwohl ich mit Kopf als letzter das Bett aufgesucht habe. Wir sind noch euf ne kleine Tauchexkursion ins Heidenheimer Nachtleben im Warsteiner abgesackt. Wohl einer der Läden dort und es war cool. Proppe voll, geile Musik in den Boxen und ein kühles Lager in der Hand haben wir belustigt das Treiben beobachtet. Ich mein es war auch einfach, denn der Laden war direkt gegenüber vom legendären Hotel Garni.
Nun gut ich als Erster bei Filterkaffe und Käsbrot kommt der Gastgeber auf mich zu und fängt ein Gespräch an. Uhhh mal abgesehen das ich noch nicht auf Gesprächsmodus war und eigentlich nur die Ruhe des Morgens atmen wollte fängt der in nem Schwäbisch an, das ich noch nie gehört hab. Ich hatte ner Verständnisquote von 20%. Sonst bin ich eigentlich ganz Helle aber das Gebabbel hab ich nicht verstanden. Nur „ne Jackson Nacht in Heidenheim, das wär der Bringer, braucht nur 10 G’scheite, die machens, ne Jackson Nacht“ und „die Junge trinke net, die glühe vor un trinke nix, da gesch kaputt“. Hilfe, holt mich einer raus aus der Andrea?!

Ja der Rainer, immer ne Überraschung in der Tasche, aber das er die Nasenflöte vom Andrea’s Wirt geklaut hat verdient Respekt. Überhaupt hatten wir mal ein bisschen Zeit in der Stadt zu streunern und alles bei Tageslicht unter die Lupe zu nehmen.

Jeder hat was entdeckt, eine spannende Reise durch historische Gemäuer. Wer das wohl gefunden hat?

Wir wollten eigentlich noch was essen... Bali Man auch nicht schlecht aber Räumungsverkauf?

Ja das war unser Anliegen! Schon auf der Einfahrt in die Stadt ist mir dieses Schmuckstück hoch oben auf dem Berg in den Augenwinkel gestochen und dann am Sonntag im Bus kam nur noch: Burg, Burg, Burg, Burg, Burg von der zweiten Klasse. Die erste Klasse hatte es versucht zu ignorieren aber der Wiederstand war schnell gebrochen. Ha, second class rules!

Ja Rainer wieder mit seinem Wellness und Frisuren Wahn... hat auch was entdeckt. Aber das hat ja auch ne andere Tradition, heisst der Frisör unseres vertrauens nicht auch so oder sind da ein paar Buchstaben zu viel? Werde mal das passende Blog aufsuchen.

Burg, Burg, Burg, Burg, Burg, - einfach nicht zu ignorieren und an diesem zarten Sonntag war eh nix geboten. Leere wo gestern noch Cocktails in Reifen verkauft wurden...

Mal nach dem Weg zur Burg fragen... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... der schnellste weg oder der leichteste? Burg, Burg, Burg, Burg, Burg...

Alles klar, braucht es noch mehr Zeichen? Burg, Burg, Burg, Burg, Burg...
Dieser Teil des Blogs ist übringens unsere Quoten-Kultur. Sonst eiern wir zu nem Job und hauen wieder ab, haben nie die Zeit in ne Stadt reinzuschmecken aber das war diesmal anders: Babies auf der Kultour... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... Ich hasse ja eigentlich diese Wortschöpfung Kultour... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg...

Manche haben den leichten Weg genommen, ich war nicht für den Schnellsten aber den Direktesten. Also Hände in den Kreidebeutel und mal gut, dass ich immer in Kletterschuhen rumlaufe. Brauchen meine Füsse, da ich als Kind die chinesischen Formungen durchmachen musste. Meine Eltern wollten eigentlich einen Bonsai aus mir machen.

War nicht der schnellste und auch nicht der leichteste Weg aber direkt. Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... die können auch mal auf nen alten Mann warten... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg...

Immer teifer in die alten Gemäuer der Burg dringt die Reisegruppe ein, ignoriert Warnschilder von freilaufenden Chorsängerinnen und versinkt im Abenteuer, einzig der Ruf der Burg hallt durch das Tal und der Wind weht den süßen Geruch des verwesenden Burgfräuleins herüber... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg...

Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... rein in die Burg... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg...

Was ein Ausblick, der war schon gigantisch und die Ochsentour ha sich dermaßen von was gelohnt! Ja von was eigentlich?

Ja schaut doch mal da hin und noch nen Spruch und es geht hinterher, ja meinem Handy hinterher... Fucking Ziege, jetzt frisst die auch noch das zersplitterte Handy auf... scheiße ist die doof... ich muss die aufschneiden, damit ich die Simcard krieg, da ist doch alles drauf! Weiß eigentlich jemand, welche Nation in Ziegen sitzt? Über das Innenleben von Katzen weiß ich ja bescheid.

Die Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... und ihre Proben für den Freischütz sammt Chor – wildlaufende Chorsänger jeglichen Geschlechts... und dazu noch ein Pianist und ein cholerischer Regisseur... sachmal so hab ich mir ne Kultur mit den Babies nicht vorgestellt. Ich wollte Ahnen der Heidenheimer Burgbewohner ahnen und vielleicht mit ihnen in Kontakt treten, nen Ritter durch den Hofgarten flitzen sehen und ein errötetes Burgfräulein beim Liebesspeil ertappen und keine hüpfenden Chorsänger mit nem Teller Suppe in der Hand.

Aber endlich in ner ruhigen Ecke,wo schlaue Burgkenner und Ritterfan Halfmann die Reisegruppe hinführte war der ersehnte Touri-Fänger: Eine Walze, die die Burg auf nen 5 Cent Stück presste. Endlich was für die Daheimgebliebenen, die Weiber, die gebenedeit sind daheim zu bleiben. Wisst ihr überhaupt warum ich so ein grosser Burgfan bin Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... nein Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... wisst ihr denn überhaupt was Halfmann bedeutet? Nein, doch wisst ihr schon: halber Mann, aber das hat nix mit dem Inhalt meiner Hose zu tun, der steht hier nicht zur Debatte, sondern es geht um die Freiheit als Mann damals. Halfmann war ein halb-freier, kein Leibeigener, aber auch kein Ritter und so wollt ich immer sein: a Ritter, a Knight. Ich wollte immer Siegfried heissen und fand Nikolaus total doof, so was von doof, hätten mal meiner Eltern sich nicht die Runkel mit Kraut voll gedröhnt, wäre da auch ein anständiger Name raus gekommen. Allerdings ist ein Siegfried heute ein Typ mit ner Popelbremse unter der Nase und ner VoKuHiLa. Früher hatte ich noch den Manta als Gefährt hinzu gefügt aber das passt in den heutigen Zeiten nicht, daher entweder BMW 3 oder wenn der Siegfried noch nen Schatz im Gemäuer hat: Ford Mustang.
Also nennt mich weiter Nikolaus und den Siegfried schicken wir zurück in den Ring.

So man dreht und raus kommt ein Schloss... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... wenn man aber falschrum dreht kommt ne Kanone... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg

Das war die Burg... Burg, Burg, Burg, Burg, Burg... und alle sind wieder auf der Rückbank des Transits auf dem Weg zu nächsten Abenteuern. Und was bin ich doch froh, das es im Bus noch einen gibt, der die wundersame Erfindung des tragbaren CD-Spielers auch im Bus mit Würde präsentiert. Ich mein, er hat nen schweren Stand gegen die Flut der iPhones und iPods. Also ich hab ja son iPod und würd nie tauschen mit dem unhandlichen Ding da...
So jetzt mach ich hier mal einen Cut, muss morgen wieder früh raus und wieder zu den Schwaben nach Stuttgart eiern und am Abend mal das nächste Blog angehen.
Vorweg nur eins: wenn ihr eh keine Zeit habt und immer genervt sein von meinem Salmon: das nächste wird kurz und schmerzlos und ich mach auch keine Gefangenen, denen ich dann meine Blogs vorlese, wobei es sicher noch Verrückte gibt, die sich sofort freiwillig stellen und ihren Lebensabend mit meinen Live gelesenen Blogs verbringen.
Alla,
Niko
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