Es hat sich bei mir eingebürgert, dass ich grundsätzlich immer zu spät das Blog schreibe und ich entschuldige mich ab jetzt auch nicht mehr dafür – das ist halt so. Manchmal ist man zu spät dran, manchmal hat man gar keine Zeit, manchmal hat man keine Lust manchmal kriegt man auch keine Luft...
Ach egal.
Auf dem Weg nach Clarholz – where ever that is!
Gasthaus Muck auf dem Plan und wir voller gemischter Gefühle, eine Achterbahnfahrt der Lust, das schwarze Loch des Unbekannten.

Erstmal ein paar Bilder aus dem Bus und diesmal wird das Schlaflabor von einem seltenen Besucher eröffnet.

Ist schon klar, das der mal wieder wegdämmert und wie geil war sein Erwachen!!! Hab das Bild geschossen und ihm danach gezeigt mit der Bemerkung: Ist schon länger her... Rainer: ach da hab ich ja den gleichen Pulli an... Voll auf den Leim gegangen! Nee, is klar, lustig ist was anderes.


Ich will auch mal ein Wort über schlafende Väter verlieren: Sind wir Erzieher doch froh, mal Ruhe zu haben, genüsslich die Augen zu schließen und nicht von einem hochfrequentem Gebrabbel aus den Träumen gerissen zu werden – völlige Entspanung. Gut, einer der brabbelt immer, hat auch keine Kinder
Da sind wir auch auch schon auf dem Acker irgendwo im Münsterland...


So, noch Fragen? Endlich wieder stabile Backsteine, schöne rote Häuser, Windradparks, Wiesen, Kühe, Schafe... das Münsterland. Das Gasthaus Muck.

Das Gasthaus Muck innen.
Wir wussten auch schon: es gibt keinen Mischer. Aber i hoab a Koaffe g’moacht. Mögdts ihr?
Ratlos?!

Der Monitor, auch Hasenstall genannt. Ihr wisst ja, da darf nur die hohe Frequenz drauf, die andere nicht. Nicht denBoass!
Ratlos.

Welch Glanz in dieser Hütte: das Banner.
Ach und die Jungs von Background Revolution. Ich dachte ja, die kommen aus der direkten Umgebung aber dirket ist 150 Kilometer weit.

RADDIKAAAAAAHHHL, der Mischer. Den hatten wir aus unserem Zauberkasten gezogen. Hats gut gemoacht und keinen Boass auf die Hoasenställe geschickt.

Es gibt ja Bands, die zelebrieren den Konzertbeginn fließend, soll heißen: es ist Soundcheck, dann wechselt man die Instrumente durch, jammt ein bisschen, dudelt hier uns zupft dort... das geht so ne Stunde und irgendwann sind alle wieder an ihren Instrumenten und man befindet sich im Konzert.

Wir sind mal was essen gegangen, im Dorf, in ner netten Stube. Hatten keine Lust auf Pizza aus dem Oafen. Hatten wir ja auch schon oft genug gemacht. Als wir zurück kamen, dachten wir, die Jungs von der Revolution hätten diese schon ausgerufen und befanden sich mitten im Konzerttrubel aber der Halfmann war schon wieder viel zu schnell, hat schon wieder zu weit gedacht.

Der Besuch hielt sich in Grenzen aber ist auch schön, vor so erlesenem Publikum zu spielen.
Die Band hatte mittlerweile auch scho das nächste Level erklommen und war auf der Konzertebene angekommen. Bezeichnet der Saxer: Er benutzte meinen Sender, irgendwann kam die Ansage von RADDIKAAAAAAHHHL: hei, der Sender ist aus – die Antwort: ja ich weiß. Mhhh.

Was ein Motto: sterbt! In Farbe. Da müssen wir hin, wir wollen auch mal was erleben.

Nach der Show ist vor der Nächsten und es geht ums pure Überleben. Klar sind manche noch gefangen in dem letzten Set und die Frage: wie kommt man wieder runter.
Trotz der überschaubaren Zahl vor der Bühne hatten wir unser letztes Hemd gegeben und vor der Bühne waren nur glückliche Gesichter. Wir können auch nicht anders, wenn wir auf der Bühne sind, muss es ab gehen, da geht nix mit halber Backe oder nem abgebrochenen Stiftzahn.

Was ist denn jetzt damit gemeint?

Das ist Kai. Kai ist der Hausherr des Gasthauses, wo wir unser Haupt für die Nacht niederlegten. Wir sind vor dem Muck kurz vorbei gefahren und hatten die Schlüssel abgeholt. Der hat aus dem Fester geschaut und sich gedacht: die sehen doch ganz ordentlich aus, warum spielen die in dem Laden, da geh ich doch mal vorbei.
Hat er auch gemacht und uns dann auf nen Umtrunk an die Bar eingeladen.

Das sind glückliche Gesichter an der Bar und was haben wir gelacht!

Irgendwann holte Kai einen echtes bayrisches Relikt aus seinem Schrabk und verkündete: Wer das Geheimnis dieses Kruges knackt ist der wahre Held des Abends. Jeder bekam ein Handtuch um den Hals gelegt und los ging es mit dem Probieren. Haha, ich hab das lieber dokumentiert.
Nach den Gesichtern ging es allerdings daneben.

Na der Rainer hats geknackt. Danke Rainer!

Die Nacht verbracht, war kurz und schnell und ab an das Frühstück.
Kai war etwas wortkarg an dem Morgen, vorbei die Redseligkeit der Nacht, Blei auf der Zunge und über allem die schwebende Frage: was war in der Nacht und warum bin ich nicht sofort ins Bett gegangen?
Während wir uns die Brötchen schmierten kam vom Nachbarsaal ein Pfeifen und Dröhnen das ganz klar nach einer Band klang. Dort wurde die Halle eingepfiffen.
Von uns ist einer nach dem anderen immer wieder zum Klo geschlichen und dabei verdächtig lange Blicke in den Saal geworfen. Irgendwann konnten wir es nicht mehr aushalten und wir sind rein in die Hallen der Klänge und dort war...

... der einzig wahre Country Wolfgang. Seit 30 Jahren im Geschäft, mit allen Wassern gewaschen und mit allen Tricks gesegnet. Wenn da einer kommt mit nem Musikwunsch hab ich ne CD dabei. In der Pause liegt das Geld!

So, ausgecheckt, den Bus beladen und fertig für die Reise nach Viersen. Was ein Tag, was eine Nacht, was ein Morgen – wenn das nicht Rock `n Roll ist weiß ich auch nicht!!!
Eine nette Episode aber das Gasthaus Muck war die Erfahrung wert und man weiß dann auch wieder, was man will.
In diesem Sinne: auf nach Viersen!
Niko
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