Ich ja, hab viel Buchstaben zu schreiben, denn es müssen noch ein paar Blogs fertig gestellt werden bevor morgen wieder ein Neues wartet. Man kann gerne von mir sagen: unkreativ ist der ja nicht aber ich muss euch auch sagen: mir fallen die Blogs nicht aus dem Hintern. Ist nicht so, dass ich im Supermarkt an der Kasse stehe, gerade bezahle und hinter mir machts plong und da liegt ein süßes kleines Blog das nach seinen Geschwistern ruft. Ha so einfach ist es nun auch nicht! Ich saug mir die Sachen aus den Fingern, spanne jeden einzelnen Finger in nen Schraubstock und presse dort die verbliebenen Tropfen gülderner Blogweiheit heraus! Jetzt fragt mich bitte bitte nicht, wie ich mit solchen Fingern überhaupt noch Sax spielen kann. Ich weiß es doch auch nicht.
Ein Blog ist wie ein guter Wein, es muss reifen oder wie mein Freund Christoph immer beim Kochen sagt: „mhhhm, ich glaube das braucht noch ne Kippe und nen Bier“. Ich verrat euch mal was: wenn der Christoph kocht und die Kinder Hunger haben kommt richtig Leben in die Bude. Da werden Überfälle auf die Küche geplant, Geiselnahmen durchgeführt, Schützengräben ausgehoben, kurz um: es geht ums überleben.
Man war das jetzt aber ne Schlaufe, die euch doch nicht im Geringsten interessiert, was interessiert euch das Kochen von Musikern wenn’s nicht auf der Bühne ist. Mich aber.
Jetzt zurück zum Thema: Blue Babies mal wieder im Circoloco in Müllheim und diesmal nicht im Zuge von ner Kneipennacht, sondern ein reguläres Konzert.
Da haben wir uns aber wieder drauf gefreut, denn der Laden macht ne Klasse Stimmung!

Was haben wir Augen gemacht, als wir vor lauter Freude feststellten: hei, die Bühne ist größer und wir haben mehr Platz. Meine Ohren haben vor Freude gehüpft, denn das letzte Mal hingen sie direkt im Schlagzeug und das haben sie damals mit Rauschen bestraft. Ihr erinnert euch? Nicht, dann aber ab zum Oktober 2008 ins Circoloco.
Ein übliches Bild beim Aufbau vom üblichen Chaos und jedes Mal stellen wir uns die Frage aufs Neue: wie schaffen wir da Ordnung und wie zur Hölle können wir spielen. Und jedes Mal sind wir überrascht, weil wir es doch geschafft haben.

Der Mitchinger wurschtelt immer alleine inner Ecke rum und dann steht das Set und er macht nen Foto und schickt es mir. Ich mach gerade ein Werbekatalog für die Serie Mitch und an Bildern mangelt es mir da nicht.
Ich war mal kurz pissen nach dem Aufbau und natürlich die Hände wasche, sollte man auch tun bei den ganzen dreckigen Kabeln, und was hing als Trockner für die Hände? Nen Dyson Airblade! Das ist ja mal ein geiles Gerät und es trocknet innerhalb Sekunden die Hände. Ich hasse ja diese Gebläse, die einen hölle Lärm machen und man aber immer mit nassen Händen das Klo verlässt. Jeder macht dann immer die typische Bewegung, leicht nach vorn gebeugt und immer schön die Hände auf den Oberschenkeln trocken reiben. Die Coolen, also ich, machen das am Hintern. Und trotzdem hasse ich diese Gebläse bis auf den Dyson.

Die Ordnung ist wieder eingekehrt und wir mitten im Soundcheck. Das sieht doch mal nach Platz aus aber laut wars trotzdem.
Ihr fragt sicher, was ich denn da mitten im Raum gemacht habe: Ich war DAS OHR, hab die Einstellung vom Sound überwacht . Seit ich soviel im Studio war und soviel mische muss ich auch noch dafür herhalten... macht Spaß, tierischen Spaß.

Hä? Whuat guckste?

Sound fertig und jetzt noch warten auf den Set-Fotografen und dann essen.

Der sitzt da rum und schaut sich seine Fotos an, der hat ja Nerven...
Sicher der Buddha hinter ihm, der solch eine Ruhe verbreitet. Ich werde auch schon ganz ruhig und schreibe i m m e r l a n g s a m e r.
In der Zeit wo Mitch mit seinem Kumpel meditierte haben wir schon mal Backstage bezogen. Es wurde uns gesagt: Ist komplett renoviert aber leer. Letztes Mal war der Raum ein bisschen abgeranzt aber ganz nett, jetzt war er nur leer, aber koplett leer. Was der Burner ist, man geht ne lange Treppe ins Dachgeschoß und befindet sich dann in nem Tattoostudio. Dort ist der Raum. Auf der anderen Seite wurde ne Dame bestochen und durch die Räume summte ne Nadel mit Farbe.

Das ist die Tetze. Für Drummer, die mal nen Stock verlieren oder zerschlagen. Ich sach nur: Technik mein Gudster!
Wir haben aber dann mal ein Mahl zu uns genommen mit nem lustigen Arbeitskollegen von Thias, der sich locker an unseren Tisch setzte und von seiner ganzen Arbeit auf seinem historischen Weingut erzählte:
3 Kubikmeter Erde ausgehoben, nen Kachelofen, da kann man auch locker nen Mensch drin backen, nen Pott Münzen im Erdaushub...
Manche Leute... nen Mensch backen im Kachelofen – hat man noch Töne? Na mal guten Apettit!

Und wir sind auch schon am Ende angekommen, das Konzert mit Bravour gestanden, also die anderen Vier, ich dagegen hatte geloost. Stimmt auch nicht ganz, ich war super aber mein Sender hat geloost. Massiv geloost der Arsch. Also Saxophon erstmal ohne Verstärkung und somit nicht existent, bis Mitch mir sein Mikro nach vorne reichte – der Gute. Da war ich dann wieder am Start, nur leider nicht so beweglich wie gewohnt. Ich kann euch sagen: das ist ein Scheiß, so am Platz festgenagelt zu sein. Ich hab an dem Abend nur gedacht: na super, morgen geht’s nach Heilsbronn und mein Sender tut nicht. Muss ich dann wohl am Morgen die Hobbythek eröffnen aber allein!
Zurück zum Konzert: die Stimmung war super, etliche bekannte Gesichter aus Staufen und vom letzten Mal wurden geortet und bis auf den fest genagelten Saxophonisten ein Haufen Babies voller Überzeugung.

Als letzten Eindruck lasse ich noch mal das Bild des lonesome Mercher erscheinen und erwähne, aber nur ganz beiläufig, dass bei mir dann der Merch Stand anlief... Ich hab mir ja auch in der Pause ein Tattoo auf die Stirn stechen lassen: Kauf was!
Auch muss ich noch erwähnen, dass der Abbau diesmal sehr flott und nicht durchs Fenster ging, was unsere Laune erheblich steigerte. Und unser Bus war schon perfekt für die kommende Fahrt am nächsten Tag geladen.

Ein kleiner Ausblick für unser neues Offbeat Schuhwerk. Es muss ja strapazierfähig sein und noch zu uns passen. Vielleicht bald mal die Babies nur in Schuhen und zwar in geilen!
Wir werden sehen, welches Füllhorn über uns nieder geht und uns mit wohlwollen erschlägt.
In diesem Sinne warte ich Barfuss auf Linderung und mache mich mit blutenden Fingern an Heilsbronn – und ich freu mich!
Machts gut ihr treuen Leser und wehe ihr lacht laut!
Niko
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