Mein heimliches Ziel war ja: Die Terrasse leer zu spielen, ein kleiner subversiver Versuch eines unsportlichen Kapitalismuskritikers aus dem Lager: Wir haben keine Message – aber wir vertreten sie und das mit Verve!
Vorweg: Die Kollegen alle ausgeschlafen, zu ausgeschlafen, denn sie verließen Eier mit Speck frühzeitig und wie ich ja im letzten Blog ausführlich darstellte, konnte das Viersener Nachtleben Knopf und Rainer nicht wirklich begeistern und in das berauschende Karussell der Unterhaltung entführen. Was den beiden blieb: Es dem Thias gleich tu und ab nach Bett.
Sprich diese Fraktion hat zu viel geschlafen und jeder lebenserfahrene Bewohner dieses Planeten kennt die allgemeingültige Wahrheit: Schlaf nicht zu viel!
Neo, der Auserwählte schläft fast gar nicht und wird immer wieder durch sehr angenehme Träume geweckt.
Andere waren später im Reich der Träume, weil sie auf der einen Seite mal die Qualität der Bands auf dem Festival überprüfen müssen um die eigene Position am Markt zu ermitteln.
Wieder andere machen auf Familienferien auf einem romantischen Ponyhof. Mit der Romantik war es aber doch nicht soweit her, da jener Ponyhof sich sehr schnell als ehemalige Pilzfarm outete, die dann noch von Armeen bewaffneter Blutsauger belagert und angegriffen wurde.
Die Ponyhofidylle hielt auch nicht lang an, denn Aufgrund essenstechnischer Differenzen zwischen den Gastnehmern und dem Gastgeber reiste die Familie Thomslinger ab.
Ich glaube in Zukunft gibt es keinen Urlaub auf einem Ponyhof mehr.

Am Golfclub gibt es das Gebot des Rennens, wer zu langsam ist, fängt sich vielleicht einen verirrten Golfball ein. Es ist ja so, dass es auch Mitglieder gibt, die sich nicht der Mathematik verpflichtet fühlen und dann Flugbahnen, Wind, Bodenbeschaffenheit, Luftfeuchtigkeit, Ballabrieb, Schub.... in der Formel für die Ballflugbahn schlicht ignorieren und schupps hast Du einen Ball am Kopp und kurz später ein Horn.

Der erste Eindruck eine übernächtigten Akkordeonisten. Und ich meine diesmal übernächtigt im positiven Sinn. Zuviel Schlaf halt...

Der zweite Eindruck eines übernächtigten Gitaristen. Braucht ihr noch mehr Beweise? Also Leute: Schlaft lieber nicht soviel!

Da ist ja glatt noch ein Bild in meinem Archiv, was man wirklich als Beweis führen darf! Glaubt ihr mir jetzt? Ich belege meine Thesen gerne in privaten Sitzungen.

Trotz unplugged ist der Drache da. Der Minimal-Aufbau von Mitch hat mich begeistert. Ich finde dieses Becken birgt eine unglaubliche Dynamik und ein enormes musikalisches Potential. Es ist in allen Musikstilen zu hause, hat aber besondere Stärken in dem Einsatz klassischer chinesischer Musik.

Welche Idylle doch von diesem Ort ausgeht, der Blick auf die unendliche Weite der Wälder und Wiesen. Wobei diese Wiesen mit allen kosmetischen Mitteln gewaschen sind und von einem Menschen – der Einzige seiner Art – mit 10 grünen Daumen, gepflegt, gepäppelt und sogar beflüstert werden.
Wir befinden uns in der ersten Halbzeit und schicken den Offbeat in die Welt. Er wird gierig aufgesaugt und ein gemeinsames Wogen schappt über die Terrasse.

Pause nach der esten Halbzeit, die Spieler lassen sich massieren, befinden sich in den Katakomben des Klubs, tauchen in der Hottube, bomben in das Tauchbecken und dösen in der Saune. Einzig Fam. Thomslinger behält die Terrasse im Auge und hängt den Erinnerungen an den Ponyhof nach. Auch steht ihnen die Ungewissheit der nächsten Nacht ins Gesicht geschrieben: Wo dürfen sie ihrem Mücken-perforierten Körper Ruhe und Erholung schenken?
Man wird sehen.

Back again zur zweiten Halbzeit. Bitte stört euch nicht an den leeren Sitzen, die Massen haben wir diskret nicht digital festgehalten. Wir bewegen uns ja in einer Schicht, da wird DISKRETION groß geschrieben.
Unsere Show war eher intim und klein gehalten, wir konnten wichtige Akzente setzen und durch unsere Bescheidenheit auch das Terrassenpublikum gewinnen. Menschen, die große Verantwortung haben sangen unsere Lieder mit und sicher haben sie so was wie Crazy Five noch nicht erlebt. Kommen hin, spielen auf, haben Spaß und brechen sich kein Zacken aus der Krone. Anbei war es sehr angenehm bei meinem Freund Frank zu essen und dann auch noch zu spielen. Ich kann euch nur ermutigen mal beim Frank im Golfklub vorbei zu schauen und dort was zu essen. Alles frisch zubereitet und äußerst delikat.

Noch ein kleines Bild, wie das normale Drumset aussieht, allerdings vermisse ich das Dragonbecken. Werde mal mit demTacktgeber ein Wörtchen wechseln und mich persönlich für den Dragon einsetzen.

Zu ende gespielt und was zieht den da auf. So was kann man nur am Niederrhein erleben. Schnell wurde die Terrasse geräumt und alle warteten auf den riesen Knall, doch der kam nicht. Drei Tropfen vom Himmel und dann konnte man die Terrasse wieder bevölkern. Das war wohl nix – ein Satz mit X.

Leider hatte der FC Viersen kein Glück in Bezug auf das Wetter, hier kam es runter du zwar ordentlich. Ich denke mal, das Karma über diesem Stadion ist nicht besonders klimafreundlich, wirklich nicht zu vergleichen mit der Ausstrahlung des Grüngeländes in Hinsbeck.

Tja Familie Thomslinger hat mal kurz an der Obdachlosigkeit geschnuppert, die Nacht auf der Autobahn verbracht , sich aber zu Trost ein kräftigendes Frühstück gegönnt.
Nein, sie waren nicht obdachlos, meine Schwester hatte noch Schlafplätze in ihrem Haus frei, die sie aber nur für sehr viel Geld zur Verfügung gestellt hat. Weiß sie doch, was wir für eine Band sind und wie nach uns die Schlafplätze im allgemeinen aussehen.
Da kommt nur noch eine Kernsanierung in Frage und das ist nicht billig.
Anbei kenn ich mich jetzt mit entkernen und sanieren aus. Es ist schon unglaublich, was das Leben alles für einen bereit hält. Wenn hier einer behauptet, das Leben ist langweilig, der sollte seinen Rucksack schnüren, den Daumen in den Wind halten und ab durch die Mitte... Alternativ kann er auch mal eine Woche lang bei mir die Kinder sitten.
Mehr sag ich jetzt nicht dazu.
Dieses Blog schreibe ich wie immer im Bus auf dem Weg zum Gassenfest nach Ingersheim.
Vielleicht schreibe ich ja direkt auf der Rückfahrt das Gassen-Blog.
Jetzt wird erstmal gefahren,
Niko
PS: Schon wieder in Freiburg, also zurück aus Ingersheim, aber Blog schreiben ist in einem Opel Movano die Hölle. Das geht garnicht, wenn jetzt nicht bald die leckeren Capt. Chairs vom Chevy kommen... die Federung ist in nem Opel echt die Hölle, die Finger tanzen über die Tastatur, nur drücken sie nicht die gewollten Tasten.
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